Am 25.11.2023 wird in der Sonneberger Stadtkirche um 16 Uhr zum zweiten Mal (nach 2005) das Requiem von Gabriel Fauré aufgeführt. Die Kantorei Sonneberg singt zusammen mit der Kantorei aus Bad Salzungen dieses innige und bewegende Chorwerk, begleitet vom Sonneberger Kammerorchester.
Zum Ende des Kirchenjahres, das mit dem Ewigkeitssonntag (oder Totensonntag) seinen Abschluss findet, um mit dem darauffolgenden ersten Advent der Ankunft Christi entgegenzublicken, rückt das Totengedenken in den Blickpunkt.
Das Requiem (liturgisch „Missa pro defunctis“ genannt, lateinisch für: Messe für die Verstorbenen) ist ein musikalisches Totengedenken, das seinen Platz im (kirchenjahreszeitlich gebundenen) Kirchenkonzert hat. Zahlreiche Komponisten haben Requiems vertont, die bekanntesten sind die Werke von Wolfgang Amadé Mozart und Giuseppe Verdi. Mozarts Werk wurde vermutlich in Auftrag gegeben, Verdis Tonschöpfung war seine eigene Initiative, die allerdings ihren Ursprung im Ableben Gioacchino Rossinis hatte.
Das Requiem von Fauré ist zwar zeitlich eng an den Tod seiner Eltern verbunden, der Komponist äußerte im Rückblick jedoch, das Werk sei ohne Anlass entstanden.
Insofern lohnt der Blick ins Innere der Komposition, die ohne spektakuläre trommelnde „Fanfaren des jüngsten Gerichts“ (vgl. Giuseppe Verdi) auskommt. Fauré sagte selbst, das Werk sei von sanftem Charakter, „wie ich selbst“. Die „seraphische Ruhe“ die das Werk ausstrahlt, sind besonders im „Sanctus“ und sehr entrückt im abschließenden “In Paradisum“ erfahrbar. Wer eine Aufführung dieser Musik erlebt, kann sicher etwas von dem Trost mitnehmen, der dieses Stück durchzieht.
Interessant auch, zu beobachten, in wie vielen Fassungen und Instrumentationen das Requiem hinterlassen wurde:
Ursprünglich als Streichorchesterfassung (von 1888) ohne Tutti-Violinen (hierbei bilden die Violen/Bratschen die obere, den Klang prägende Farbe) konzipiert, wurde es im Juli 1900 in einer großen, durch Holzbläser und Violinen ergänzten Fassung erneut aufgeführt. Viele Dirigenten und Chöre bevorzugen allerdings die frühere Fassung mit Bratschen, die dem Orchesterklang eine wärmere, dunklere Farbe verleiht. In dieser vom Komponisten John Rutter heraus gegebene Fassung erklingt das Werk am Vortag des Ewigkeitssonntages in der Sonneberger Stadtkirche unter der Leitung von Martin Hütterott.
Karten im Vorverkauf gibt es ab sofort in der Touristinformation, in der Adler-Apotheke und im Pfarramt (Kirchstr. 20 zu den Bürozeiten, außer dienstags).