Das Chorsinfonische Gemeinschaftsprojekt „Johannespassion“ der Kantoreien aus Bad Salzungen und Sonneberg tritt in die „heiße“ Phase:

Zwei intensive Probentage in Sonneberg und Bad Salzungen haben die Chöre schon gemeinsam gesungen, nun geht es zur ersten Aufführung  am Sonntag, bis dann schließlich am 13.04.um 16.00 Uhr  – Palmsonntag – die zweite Aufführung in der Sonneberger Stadtkirche  das Projekt abschließt.  Beide Chöre sind schon gut miteinander bekannt und die Chorleiter haben sich über einen längeren Zeitraum regelmäßig abgesprochen, um wichtige Details zu vereinheitlichen. Denn bei der Johannespassion handelt es sich – anders als beim Weihnachtsoratorium – nicht um ein jährlich aufgeführtes Werk, sondern jede Aufführung stellt eine ganz besondere Herausforderung dar, der sich die Chöre gern stellen.Für Interessierte lohnt ein Blick in die Werkgeschichte und Quellenlage des Werkes: Es wurde vermutlich vier Male vom Komponisten selbst aufgeführt, und jede Aufführung wurde mit Änderungen versehen, sodass man heute von 4 Fassungen spricht: die erste von 1724, die zweite von 1725, dann 1730 und eine letzte von 1749, die kaum von 1724 abweicht. In Sonneberg kommt die heute übliche erste Fassung 1724 zur Aufführung. Auch die Aufführungsgeschichte nach Bachs Tod ist überaus interessant, spielt doch für die Wiederentdeckung der gesamten Bach´schen Musik das Jahr 1829 eine historische Rolle: Die Berliner Aufführung der Bach´schen Matthäuspassion durch Felix Mendelssohn-Bartholdy markiert sozusagen die Entdeckung des Komponisten für die Nachwelt, wie wenn heutzutage verdiente Musikverlage zu Unrecht vergessene Komponisten entdecken und der Öffentlichkeit zugänglich machen.  Auf die Berliner Aufführung der Matthäuspassion folgten alsbald 1832 die erste belegte Wiederaufführung der Johannespassion im Bremer Dom und 1833 in Berlin. Seitdem prägen beide Werke – Matthäus- und Johannespassion – neben dem Weihnachtsoratorium und der h-Moll-Messe das Chorrepertoire der großen Kantoreien in besondere Maße und werden durch Werke von Mozart, Mendelssohn, Brahms, Bruckner, um nur einige zu nennen im Laufe der Jahre ergänzt. Das 20. Jahrhundert hat mit dem Wirtschaftsaufschwung nach dem 2. Weltkrieg durch akribische Forschung der Musikwissenschaft weitere bedeutende kirchenmusikalische Werke ans Licht gebracht, und auch neue Schöpfungen in moderneren Stilen, teils auch im Jazz-Rock-POP-Bereich sind entstanden. Das 21. Jahrhundert hat nun eine fast unermessliche Fülle von Musikstilen auch im kirchenmusikalischen Bereich vor Augen, doch die Musikschaffenden kehren doch immer wieder gern zur „Wurzel“ zurück: zu dem, von dem Max Reger den Satz prägte: Er sei Anfang und Ende aller  Musik: Johann Sebastian Bach, geboren in Thüringen und von 1723 bis 1750 in Leipzig wirkend. Karten im Vorverkauf sind noch erhältlich bei der Adlerapotheke, bei der Touristinformation im Bahnhof und vormittags im Pfarramt Kirchstr. 20.Ausführliche Texthefte sind an der Konzertkasse (ab 15.00 Uhr) ebenfalls in beschränkter Anzahl erhältlich. Um sich eines zu sichern, ist es ratsam, frühzeitig zu erscheinen.