Die Konzerte mit dem Kammerchor Sonneberg am Sa, 20.9. in St. Kilian (Schleusingen) und So, 28.9. in St. Peter (Sonneberg), beide jeweils um 16 Uhr beginnend, berühren inhaltlich eine große Bandbreite:

Die von 2. Weltkrieg gezeichnete Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst“ des Dresdner Kreuzkantors Rudolf Mauersberger und die doppelchörige Motette „Singet dem Herrn ein neues Lied“ von Johann Sebastian Bach mit ihrem jubelnden Koloraturenfinale bilden dabei die zwei Antipoden, die sich durch das Programm ziehen. Besonders die Motette von Bach bildet auch eine ganz besondere Herausforderung, ist sie doch achtstimmig polyphon angelegt: Beide Chöre singen sich auffordernd „Singet dem Herrn ein neues Lied“ zu und ermuntern sich gegenseitig immer mehr, Schließlich mündet das Werk in ein Koloraturfinale: Alleluja, lobet den Herrn mit allen Stimmen. Aber auch Chormusik der Renaissance von Orlando di Lasso, die ebenfalls doppelchörige Messkomposition „Missa bell´amfitirit´altera“, ist ein gewichtiger Teil des Programmes: Im 16. Jahrhundert war Lasso, auch Orlandus Lassus genannt, der berühmteste Komponist und Kapellmeister seiner Zeit.
Aus dem 17 Jahrhundert hingegen stammt das „Miserere“ (Erbarme dich) von Gregorio Allegri, eine für lange Zeit geheim gehaltene Partitur, die ihren festen Platz in der Karwoche der Sixtinischen Kapelle, Rom, hatte. Die Komposition stellt eine Vertonung von Psalm 51 als dem dritten der sieben Bußplalmen der Vulgata (die lateinische Version der Bibel) dar und ist mit ihren 3 kompositorischen Ebenen (Chor 1, Gregorianische Gesänge, solistisch geführter Chor 2 mit extreme vokaler Bandbreite) ein einzigartiges Bußgebet von eindringlicher Intensität.
Aus dem 18 Jahrhundert erklingt Musik auf der Violadagamba von Johann Pfeiffer: die Sonate in D mit dem Gambensolisten Max Fahnler und Martin Hütterott am Cembalo.
Der Eintritt ist frei, für die Arbeit des Kammerchores wird um eine Kollekte gebeten.